Vivyan: „Welche Ausbildung haben Sie absolviert und wie war diese für Sie?“
Herr Hempel: „Ich bin nach dem Abitur zum Zivildienst gegangen und war in einem Krankenhaus als Pfleger eingesetzt. Anschließend bin ich nach Hamburg gezogen und habe dort in einem großen Sanitätshaus meine Ausbildung als Orthopädie-Techniker absolviert. Die Ausbildung ging 3,5 Jahre. Danach ging ich nach Dortmund, um den Betriebswirt zu studieren. Die Ausbildung war eine stressige Zeit für mich, da ich jedes Wochenende von Hamburg nach Berlin und wieder zurück gependelt bin. Damals, also 1997-1998, war die Reise von Hamburg nach Berlin noch nicht so einfach. Da dauerte die einfache Zugfahrt um die 6 Stunden. Ein Auto hatte ich zu der Zeit noch nicht. Am Anfang der Ausbildung war ich sehr unglücklich, weil ich in Hamburg noch niemanden kannte. Als ich dann im Krankenhaus eingesetzt wurde, habe ich Anschluss finden können. Es war eine harte und anspruchsvolle Ausbildung für mich. Mein Chef war sehr streng, aber dadurch habe ich viel gelernt. Rückblickend war es eine sehr gute Zeit und Ausbildung.“
Vivyan: „Im Moment befinden wir uns in einer neuen Situation. Bietet Hempel auch während der Corona-Pandemie Ausbildungsplätze an und wird darauf geachtet, was man für einen Schulabschluss hat oder ob man einen „Corona Schulabschluss“ hat (d.h. MSA mit nur der mündlichen Präsentationsprüfung bestanden)?“
Herr Hempel: „Hempel bietet auch während Corona Ausbildungsplätze an. Es ist ein wichtiger Part hier im Unternehmen. In den letzten 1 ½ Jahren während der Pandemie haben wir weiterhin Azubis eingestellt und ausgebildet. Es wurde sich stets bemüht, alles für die Azubis einigermaßen gut und komplikationslos zu regeln. Auch dieses Jahr werden wieder neue Azubis eingestellt. Bei uns ist es egal, ob du deinen Schulabschluss während der Corona Zeit erworben hast. Viel mehr zählt das Menschliche und dein Interesse daran, diesen Beruf zu erlernen. Also hier kann sich jeder bewerben, egal mit welchem Schulabschluss. Hauptsache man steht zu dem Job.“
„Auch dieses Jahr werden wieder neue Azubis eingestellt.“
Vivyan: „Was ist der Unterschied zwischen der Ausbildung damals im Gegensatz zu heute bei Hempel?“
Herr Hempel: „In den letzten 10 Jahren hat sich Hempel deutlich weiterentwickelt. Die Vielfältigkeit und die Möglichkeit, während der Ausbildung in viele verschiedene Bereiche rein zu schnuppern, ist ein großer Vorteil geworden. Kann aber auch für manche ein Nachteil sein, weil das Spektrum sehr groß ist und sehr viel Input auf einen einwirkt. Ich persönlich bin froh, dass wir so ein großes Spektrum abbilden können, weil wir somit auch jungen Leuten zeigen können, was ein Unternehmen wie unseres für Möglichkeiten in der Zukunft bietet. Corona hat uns allen die Sache aber ein wenig schwieriger gemacht, da wir in dieser Zeit keine regelmäßigen Azubitage, Veranstaltungen und Reisen machen konnten. Gerade für unsere aktuellen Jahrgänge ist das äußerst traurig. Aber wir alle müssen mit dieser Situation bestmöglich umgehen.“
Vivyan: „Sind einige Azubis im Home Office oder in Kurzarbeit gegangen?“
Herr Hempel: „Bei uns ist keiner unserer Azubis auf Kurzarbeit oder im Home Office gewesen, da dies so gesetzlich geregelt ist. Alle haben volles Gehalt bekommen das war uns sowieso von Anfang an sehr wichtig. Klar, in manchen Abteilungen und Filialen mussten ab und zu ein paar Stunden wegfallen und die Mitarbeiter in den Werkstätten haben im Schichtdienst gearbeitet. Aber das konnte einfach nicht anders geregelt werden.“
Vivyan: „Was wünschen Sie sich sonst für die Zukunft für Hempel oder auch für die Azubis?“
Herr Hempel: „Für alle Azubis wünsche ich mir, dass sie engagiert sind, am Ball bleiben und die Möglichkeiten erkennen, etwas Gutes aus ihrem Berufsstart zu machen. Sie sollen erkennen, was dieses Unternehmen an Vielfältigkeit und Möglichkeiten bietet. Und dass wir als Gesundheitsdienstleister einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Das ist ein Punkt, den man sich jeden Tag bewusstmachen muss: wie wichtig und notwendig wir in der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung für die Stadt sind. Das gibt zumindest mir jeden Tag ein gutes Gefühl.
„Wir sind wichtig und notwendig in der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung für die Stadt.“
Spaß soll bei den Azubis auch immer mit dabei sein, auch wenn es in der Schule oder im Betrieb mal nicht so klappt. Ihr müsst versuchen, die Ausbildung mit so viel Freude und Spaß durchzuziehen, denn es ist euer Start in das Berufsleben. Außerdem gibt es hier eine intensive Betreuung von unserer Azubibeauftragten und den Lehrmeistern. Das schätzen alle Azubis im Unternehmen sehr.“
Vivyan: „Vielen Dank für das Interview Herr Hempel!“